Chiesa di Sant’Ambrogio in Valsolda: Sant’ Ambrogio ist die älteste Kirche auf dem Gemeindegebiet Valsolda. Ihr Eingang befand sich ursprünglich beim Friedhof auf der Westseite. Er wurde im 17. Jahrhundert auf die gegenüberliegende Seite verlegt, um Prozessionen den Ein- und Auszug in die Kirche zu erleichtern. Schutzpatron ist der Hl. Ambrosius, Erzbischof von Mailand im 4. Jahrhundert.

Die Wälder oberhalb von Albogasio befanden sich im Mittelalter im Besitz des sehr mächtigen Mailänder St.-Ambrosius-Klosters. Die prachtvollen Fresken in der Kirche sind das Werk des Malers Stefano Vignola, genannt Pozzi, aus Púria. Von Sant’Ambrogio aus führt ein Wanderweg zur Alpe Bolgia. An diesem liegt auf 1 100 m Höhe das Kapellchen Madonnina del Faggio (Kleine Madonna der Buche). Nach einer alten Legende wurde hier im hohlen Stamm einer uralten Buche eine kleine Steinstatue der Jungfrau Maria gefunden.

In Valsolda spielen Romane des italienischen Schriftstellers Antonio Fogazzaro (* 25.03.1842 Vicenza, +07.03.1911). Fogazzaro stammte aus einem wohlhabenden Elternhaus in Oria und promovierte 1864 in Turin in Rechtswissenschaft. In Mailand bekam er Kontakt zur lombardischen Schriftsteller- und Künstlergruppe La Scapigliatura, die der Pariser Bohème nacheiferte. Ihre Inspirationsquellen waren Autoren wie Gustave Flaubert, Charles Baudelaire, Heinrich Heine und E.T.A. Hoffmann.

Chiesa di Sant Ambrogio in Valsolda

Unter anderem befürworteten die Mitglieder der Scapigliatura die Freigabe von Drogen und die freie Liebe und wehrten sich gegen autoritäre Einmischungen der Politik und Kirche in das Leben der Menschen. So leben auch Fogazzaros Helden im Konflikt zwischen Glaube und Vernunft, Pflicht und Leidenschaft, realer Welt und Traumwelt. Die Romane „Il Santo“, erschienen 1905, und „Leila“ (erschienen 1910) wurden von der katholischen Kirche auf den Index verbotener Bücher gesetzt. „Malombra“, 1881 erschienen und 1942 verfilmt, spielt unter anderem in Claino con Osteno, von „Piccolo mondo antico“, erschienen 1895, ist Valsolda der Schauplatz.

Die deutsche Übersetzung „Kleine alte Welt“ ist antiquarisch zu erhältlich.